Systematische Situationserfassung im BEM

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in der Praxis

Verfasst von Dr. Frank Stöpel

Dipl.-Pädagoge, Schwerpunkt berufliche Rehabilitation, Herausgeber des Newsletters BEM-Aktuell, Fachautor, BEM Seminarleiter & Coach

Was tun bei Rückenschmerzen?

„Wir haben eine Mitarbeiterin, die hat erhebliche Fehlzeiten aufgrund von Rückenschmerzen. Der
Arbeitsplatz wurde schon ergonomisch verbessert (u.a. höhenverstellbarer Schreibtisch, Vertikalmaus).
Was können wir noch tun?“

Wenn bisherige Maßnahmen im BEM nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt haben, sollte noch einmal eine systematische Situationserfassung erfolgen.

In dem obigen Fall zeigte sich, dass die Beschäftigte schon längere Zeit erhebliche Konflikte mit ihren beiden Kolleginnen hatte, der Vorgesetzte nicht nur bei diesem Konflikt, sondern grundsätzlich nach dem Prinzip „U-Bootfahrer“ führt (abtauchen, wenn es brenzlig wird), sie bei der Erledigung ihrer Aufgaben deutliche Schwierigkeiten hatte und privat
eventuell eine Überschuldung sowie Eheprobleme vorlagen. In einer Lebenssituation mit so vielen Problemen ist es eher verwunderlich, dass die Beschäftigte „nur“ Rückenschmerzen hat. Gerade Rückenschmerzen entstehen oft nicht aufgrund biomechanischer Belastungen, sondern aufgrund allgemeiner, eventuell unspezifischer Belastungen. Gerade die Arbeitsbelastungen haben hier eine große Bedeutung (Stichwort Cinderella-Syndrom).

Im BEM gilt es, diese zu reduzieren. Hier kann man die Beschäftigte fragen „mit welchen dieser Problemstellungen sollen wir uns denn zuerst beschäftigen?“ und sich dann systematisch durcharbeiten. Gerade in solchen komplexen BEM-Situation gibt es oft nicht die eine Lösung, sondern es sind oft viele kleine Veränderungen, die in der Summe ihre Wirkung zeigen.

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