Die Rangfolge bei der Festlegung und Anwendung von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz wird als Maßnahmenhierarchie beschrieben. Die einzelnen Buchstaben „STOP(P)“ stehen für jeweils unterschiedliche Arten von Maßnahmen:
1. S – Substitution: Da Gefährdungen an der Quelle zu beseitigen oder zu reduzieren sind, gilt es in einem ersten Schritt diese zu beseitigen oder durch ungefährliche Lösungen zu ersetzen. Wenn dies nicht möglich sein sollte, wird der nächste Schritt geprüft.
2. T – Technische Schutzmaßnahmen: Die Gefährdungen sollen durch technische Maßnahmen verhindert oder abgemildert werden. Sind solche Lösungen nicht möglich, wird die nächste Kategorie geprüft.
3. O – Organisatorische Schutzmaßnahmen: Hierbei werden der Arbeitsplatz, die Organisation der Arbeit, die Abläufe oder auch die Zeit und Dauer der Arbeit zur Gefährdungsabwehr angepasst. Erst wenn all diese Maßnahmen nicht greifen, gilt es persönliche Schutzmaßnahmen umzusetzen.
4. P – Persönliche Schutzmaßnahmen: Üblicherweise richten sich diese auf den Einsatz der persönlichenSchutzausrüstung (PSA) und die Unterweisung. Gerade wenn das STOP(P)-Prinzip im BEM angewendet werden soll, empfiehlt es sich, einen zweiten Aspekt einzuführen.
5. P – Passendes Verhalten: Dieses wird hier als über eine bloße Unterweisung hinausgehende Maßnahmenverstanden. Es geht im weitesten Sinne beispielsweise um vorausschauendes Verhalten, richtiges Reagieren und persönliche gute Nachsorge. Diese Aspekte können in Seminaren zu Themen wie Zeit- und Selbstmanagement, Kommunikation oder Resilienz vermittelt werden.
In der Lösungsphase des BEM gilt es, die Stufen des STOP(P)-Prinzips zu prüfen, ob dadurch die Situation des BEM-Nehmers verbessert werden kann. Idealerweise ergänzen und unterstützen sich die einzelnen Aspekte.