Bei psychischen Erkrankungen gibt es nicht nur im BEM große Unsicherheit. Dabei erkrankt jeder Zweite im Laufe seines Lebens an einer psychischen Störung und an einer Depression jeder Fünfte. Zusammen mit Suchterkrankungen dürfte eine Depression wohl die häufigste psychische Störung sein, die einem BEM-Berater begegnet. Gerade mittel- schwere und schwere Erkrankungen führen oft zu längeren Ausfallzeiten und so werden diese Mitarbeiter zum BEM eingeladen. Viele BEM-Berater sind dann ratlos, weil sie nicht wissen, wie sie diesen Mitarbeitern helfen können. Die „klassischen“ Hilfen wie der höhenverstellbare Schreibtisch oder die Hebehilfe versprechend keine Lösung und ein BEM auf Leistungen zur sozialen Sicherung zu reduzieren, ist generell zu wenig. In diesem Artikel werden grundsätzliche Aspekte vom BEM bei Mitarbeitern mit einer psychischen Diagnose vorgestellt. Ein Schwerpunkt ist dabei, unterschiedliche Lösungsansätze vorzustellen, welche bei dieser Zielgruppe oft hilfreich sind.
Gute Arbeitsbedingungen und Vorsorgemaßnahmen für gesunde Mitarbeiter.
So vermeiden Sie die zehn gravierendsten Fehler im BEM
Zu Beginn dieses Jahres hat sich die gesetzliche Grundlage vom betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) vom § 84 Abs. 2 nach § 167 Abs. 2 im SGB IX verschoben. BEM ist eine Erfolgsgeschichte – wenn es denn richtig umgesetzt wird. Leider gibt es bei der Umsetzung oft erhebliche Probleme.
Dies führt meist nicht nur zu einem juristisch zweifelhaften BEM, sondern erschwert auch einen erfolgreichen Verlauf. Daher werden in diesem Artikel die zehn gravierendsten Fehler im BEM vorgestellt und gezeigt, wie es besser geht.
Rechtsanwalt im BEM Gespräch?
Letztens habe ich mal wieder gelesen, dass nach der Novellierung des SGB IX 167.2 jetzt klar sei, dass der BEM-Nehmer natürlich seinen Rechtsanwalt mit ins BEM-Gespräch bringen darf bzw. sollte. Äh, wieso?!?
Systematische Situationserfassung im BEM
Was tun bei Rückenschmerzen? „Wir haben eine Mitarbeiterin, die hat erhebliche Fehlzeiten aufgrund von Rückenschmerzen. Der Arbeitsplatz wurde schon ergonomisch verbessert (u.a. höhenverstellbarer Schreibtisch, Vertikalmaus). Was können wir noch tun?“
Der nackte Berater – Vertrauensbasis im BEM
Ein IT-Berater unterstützt verschiedene Organisation in Deutschland. Dafür ist es notwendig, dass er beim Kunden vor Ort ist. Während der Corona-Zeit hat er nach eigenen Angaben eine starke Kontaktallergie gegen Kleidung ausgeprägt und könne nur noch nackt arbeiten. Daher möchte er nur noch im Homeoffice tätig sein, was aber aufgrund der Aufgaben beim Kunden nicht umsetzbar ist. Während des BEM-Prozesses kam die Information, dass dieser Mitarbeiter gerade Urlaub in der Türkei macht.
Arbeitsfähigkeit im BEM als wichtiger Fokus
Wie wichtig es im BEM ist, sich auf die Arbeitsfähigkeit zu fokussieren, zeigt der Ausschnitt aus folgendem realen Gespräch:
BEM-Berater: Wie ist es zu Ihren Fehlzeiten gekommen?
BEM-Nehmerin: Ich habe Cluster-Kopfschmerzen.
BEM-Berater: Was können wir für Sie tun?
BEM-Nehmerin: Nehmen Sie mir die Kopfschmerzen.
BEM-Berater: Äh …?
Umgang mit gesundheitlichen Einschränkungen im BEM
Wir haben eine Reinigungskraft, Anfang 50, welche aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen ihren Beruf nicht mehr ausüben kann. An Arbeitshilfen haben wir ihr schon alles Mögliche gegeben. Eine Versetzung in andere Bereiche ist aufgrund der schlechten Deutschkenntnisse nicht möglich. Was können wir machen?